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Schritt für Schritt zu innerer Klarheit und Ruhe durch Introvision

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© Pixabay

Vom Anspruch zum inneren Konflikt

Für meine Visitenkarte suchte ich ein passendes Zitat – und was für Ansprüche durchschossen plötzlich meinen Kopf! Es sollte ja alles erfüllt werden – das Ziel von Introvision und am besten auch gleich noch die Methode auf den Punkt bringen, es sollte erläuternd sein, nicht zu platt und auch nicht auf sämtlichen Websites zu finden sein.

Ich fand so einige Zitate sehr weiser Menschen – die Liste wurde immer länger, die Entscheidung schwerer, die Zweifel größer. Und somit befand ich mich genau in dem, was ein zentrales Thema der Introvision ist: in einem inneren Konflikt. Als ich das erkannte, musste ich schmunzeln – denn was predige ich immer? Mit Introvision kann man auf strukturierte Weise innere Konflikte auflösen.

Das Bewusstsein kreist um die Einhaltung eines subjektiven Imperativs

Mein Bewusstsein kreiste – ohne dass ich es bemerkte – um den inneren Befehl „Du musst ein super perfektes und passendes Zitat finden“. Dies führte mich immer weiter weg von mir und dem, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Und schaue ich mir an, was mir in der Situation automatisch durch den Kopf schoss, dann sind es lauter einengende, kleine mistige Sätze wie

  • „Das wird aber dem wissenschaftlichen Aspekt des Ansatzes nicht gerecht!“
  • „Das ist so abgedroschen, das benutzt jeder Hans und Franz! (Obwohl es echt ein sehr sehr schönes Zitat ist.)“
  • „Du musst noch weiter suchen, es gibt bestimmt etwas Passenderes!“

Diese Sätze nennen wir in der Introvision subjektive Imperative, denn mit ihnen schwingen sich selbst gesetzte Befehle. Sie zu erkennen ist ein erster Schritt zur Veränderung, wo sie herkommen mögen ist zunächst zweitrangig (aber auch Teil des weiteren Introvisionsprozesses).

Es dauerte nicht lange, da spürte ich mein Unbehagen, für mein Angebot die Worte eines anderen Menschen sprechen zu lassen. Mein Blick schweifte zugegebenermaßen etwas wehmütig über die lange Liste so schöner Zitate. Doch die aufwühlenden Rückfragen meines Bewusstseins beruhigten sich sofort, als ich die Entscheidung gegen ein weltberühmtes Zitat traf. Mir wurde klar, dass ich meine eigenen Worte zu meinem Verständnis der Wirkung von Introvision mit den Kärtchen verteilen möchte. Und diese sind für mich: Ruhe und Klarheit. Mal in dieser, mal in umgekehrter Reihenfolge. Manchmal müssen wir zur Ruhe kommen, um Klarheit in unser Gedankenkarussel zu bringen und manchmal hilft es, zunächst Klarheit in eine Angelegenheit zu bringen, bevor innere Ruhe einkehren kann.

Konstatieren hilft dabei, sich dem inneren Konflikt leichter zuzuwenden

Introvision erleichtert den Sensibilisierungsprozess. Schritt für Schritt erkennt man einzelne Bestandteile der Gedankenkarusselle im Alltag und die Art und Weise, wie mit ihnen umgegangen wird. Denn wenn wir alle haben uns im Laufe des Lebens die ein oder andere Strategie angeeignet, um mit Bewusstseinsinhalten umzugehen, die uns unangenehm sind. Wir ignorieren sie beispielsweise, reden sie uns schön oder steigern uns auch in sie hinein (wir nennen sie Konfliktumgehungsstrategien). Schafft man es, sich dem Unangenehmen konstatierend (also nicht-wertend) zu nähern, beginnt der Introvisionsprozess. Es fällt dann leichter, auch die unangenehmen Bestandteile des Bewusstseins aufmerksam wahrzunehmen. In dem oben geschilderten Fall war das Unangenehme die Möglichkeit, kein geeignetes Zitat zu finden, das alle meine Ansprüche erfüllt. Dies konstatierend zu betrachten hat mir zu erkennen geholfen, was mir an der Suche schwerfiel. Es hat dazu geführt, meine Suche auf diversen Websites zu beenden und meinen Blick auf mein Anliegen wieder weitzustellen. Ich fand meine eigenen Worte: Schritt für Schritt zu innerer Klarheit und Ruhe durch Introvision.